Am 30. Dezember 1911, also bereits vor über 110 Jahren, begann das heutige Centralkino Lingen unter dem Namen "Lingener - Lichtspielhaus" mit Vorführungen am heutigen Ort.
Nur wenige Kinos aus dieser Zeit sind noch erhalten, und bisher ist uns nicht bekannt, ob es in Deutschland noch ein weiteres Kino gibt, das seit über 100 Jahren an derselben Stelle bespielt wird und sich noch immer im Besitz derselben Familie befindet wie das Centralkino.
Die lange Tradition der Filmvorführung pflegt das Centralkino auch heute weiter. Seit 1911 werden im Lichtspielhaus an der Marienstraße spannende Abenteuer, vergnügliche Komödien und herzerwärmende Bildstreifen vorgeführt - früher von Zelluloid, heute mit modernster Technik.
Als am 31. Dezember 2007 der jetzige Besitzer den kommerziellen Betrieb einstellte, geschah dies zum Bedauern vieler Lingener Bürger. Nicht nur, weil sie einen vertrauten Ort mit vielen Erinnerungen verloren, auch das alternative Filmprogramm, welches das Kino teilweise bot, sollte nicht sterben. Im Sommer 2008 fanden sich eine Reihe kinoaffiner, engagierter Bürger, die sich mit der Schließung des Kinos nicht abgeben wollten, und gründeten den Verein "Centralkino e.V."
Der Centralkino-Verein, der das Programm gestaltet und mit viel ehrenamtlichen Engagement und finanziellen Einsatz tätig ist, wünscht sich, dass der 1938 für den damaligen Neubau in der Zeitung formulierte "Auftrag" heute - leicht abgewandelt - wieder gilt: "Uns Lingenern erwächst nun die Pflicht durch guten Besuch des Lichtspielhauses dieses lebensfähig zu erhalten, um die Opfer, die der "Verein" gebracht hat, zu belohnen.
Stolz darf sich das Lingener Filmtheater mit dem Ruf schmücken, als eines der ältesten Kinos Deutschlands alle Krisen überstanden zu haben - eine beinah filmreife Chronik.